Rukopis Gregora Johanna Mendela
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Gregor Johann Mendel

Das Leben von Gregor Johann Mendel

Tschechisch auch Řehoř Jan Mendel, 20. Juli 1822 Hynčice – 6. Januar 1884 Brno) war Naturwissenschaftler, Begründer der Genetik und Entdecker der grundlegenden Vererbungsgesetze. Er war als Mönch und später als Abt des Augustinerklosters in Alt Brünn tätig.    

Johann Mendel wurde am 20. Juli 1822 in der Familie der deutschsprachigen Kleinbauern in Hynčice  (deutsch Heinzendorf bei Odrau) in Schlesien im Haus Konskr. Nr. 58 (jetzt Konskr. Nr. 69) geboren, sein Vater war Anton Mendel und seine Mutter Rosina, geboren Schwirtlich. Heute ist Hynčice ein Teil der Gemeinde Vražné im Bezirk Nový Jičín (Neu Titschein) im Mährisch-Schlesischen Landkreis.

Das Elternhaus von J. G. Mendel ist ein relativ ausgedehntes Bauerngut, das im Jahre 1966 als Kulturdenkmal eingetragen wurde. Das Haus wurde im Jahre 2007 mit der bedeutenden Unterstützung von Europäischen Fonds ganz rekonstruiert und heute kann es den Besuchern außer der Museumsausstellung auch Tagungs- und Gesellschaftsräume anbieten.

Man sagte über Mendel…

Die Persönlichkeit von G. J. Mendel lernte ich zum ersten Mal als 20-jährige Studentin kennen. Früher war es nicht einmal möglich, weil die Genetik als „bürgerliche Pseudowissenschaft“ bei uns verboten war. Im Jahre des hundertsten Jubiläums der Veröffentlichung der bahnbrechenden Arbeit von Mendel, als die Genetik begnadigt wurde, hatte ich das Glück, dass ich nicht nur diese Wissenschaft und die Geschichte ihrer Entdeckung kennenlernen, sondern meine Erkenntnisse weiterleiten konnte.     

Während meines ganzen beruflichen Lebens hörte ich nicht auf, die Persönlichkeit von Mendel zu bewundern, dem ermöglicht wurde, in der günstigen Umwelt des Augustinerklosters seine Genialität und Zähigkeit zu zeigen und zur Entdeckung zu gelangen, die „die größte Entdeckung in Biologie der letzten fünf Jahrhunderte“ bedeutete. Ich schätze seine Mutigkeit hoch, auf eine ganz eigenartige Weise mit der Lösung der Vererbungsprinzipien zu beginnen. Auch deshalb wurden seine Erkenntnisse angesichts des damaligen Wissensniveaus lange nicht begriffen.

Mendel selbst war jedoch davon überzeugt, dass sie „von der Welt in Kürze anerkannt werden“. Und dies geschah auch. Danke Gregor!

Jiřina Relichová, Professorin für Genetik

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Mendel-Museum und Bienenhaus

Die Bienenzucht war Mendels Liebe. Bereits sein Vater machte ihn mit Prinzipien der Bienenzucht vertraut. In der Abtei, wo Mendel im Jahre 1843 eintrat, fand er dafür ideale Bedingungen.

In Brünn ist im Jahre 1854 die Bienenzuchtsektion der Mährisch-Schlesischen Gesellschaft für die Förderung des Ackerbaues, der Naturwissenschaft und der Landeskunde entstanden, die sich zwischen den Jahren 1868 und 1869 zum eigenen Mährischen Bienenzuchtverein entwickelte. Bedeutende Persönlichkeit der Bienenzucht war F. V. Živanský, der im Jahre 1868 auch Mendel in den Verein brachte.

In demselben Jahr ließ Mendel ein Bienenhaus für 15 Bienenvölker mit dem Lager und einem kleinem Arbeitszimmer aufbauen. In der aktivsten Zeit seiner Bienenzuchttätigkeit hatte er noch andere Bienenvölker auf dem Grundstück beim Bienenhaus. Hinter dem Bienenhaus ist der Keller, wo Mendel versuchte, die Bienenvölker einzuwintern, dies zeigte sich jedoch wegen der Feuchte als ungeeignet.    

Außerdem, dass Mendel verschiedene Methoden der Einwinterung der Bienenvölker versuchte, setzte er sich auch für die Pflanzung von honigtragenden Pflanzen an den Hängen der Burg Spielberg ein, oder erstellte das mathematische Modell für die Bewertung der verlaufenden Honigtracht.

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Über Mendels Bienenzucht wissen wir in erster Reihe dank kurzen Mitteilungen, die in der zweisprachigen Zeitschrift Včela brněnská veröffentlicht sind. Dank diesen erfahren wir auch über die bittere Erfahrung mit der gefährlichen Seuche bei Bienen, mit der Fäule der Frucht. Mendel schaffte alle seine Bienenvölker ab und desinfizierte die Einrichtungen, was er auch den anderen Bienenzüchtern empfahl. Diese praktische Maßnahme gilt bis heute.

Mendel gehörte vom fachlichen Gesichtspunkt zu den führenden Bienenzuchtforschern seiner Zeit. Sein nicht kleinerer Verdienst ist, dass er seine Kenntnisse der Bienenzuchtöffentlichkeit zur zasluhaerfügung stellte, sooft jemand sein Interesse daran zeigte.

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Mendel und meteorologische Station

Gregor Johann Mendel ist als Begründer der Genetik weltbekannt. Weniger weiß man jedoch davon, dass er in seiner Zeit auch ein bedeutender Meteorologe war. Mendel knüpfte in seinen meteorologischen Messungen an Dr. Pavel Olexík, Chefarzt des Krankenhauses zur Hl. Anna in Brünn an, der sein großes Vorbild war und mit dem er zusammenarbeitete. Die Messung der Lufttemperatur und des Luftdrucks machte und vermerkte Mendel dreimal täglich zu einer genauen Uhrzeit.   

Die erste Arbeit von Mendel aus dem Bereich der Meteorologie „Bemerkungen zu der graphisch-tabellarischen Übersicht der meteorologischen Verhältnisse von Brünn“ erscheint in der deutschen Sprache im Jahre 1862. In der Arbeit veröffentlicht Mendel die von Olexík durchgeführten Messungen. In den Jahren 1863 – 1866 und im Jahre 1869 veröffentlicht Mendel „Meteorologische Beobachtungen aus Mähren und Schlesien“.

Im Jahre 1868 wird er zum Abt des Augustinerklosters. Auf dem Gelände der Abtei gründet Mendel im Jahre 1878 die meteorologische Station. In dieser Station führt er Messungen für c.k. Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien durch. Hier misst er neben der Lufttemperatur und dem  Luftdruck auch Niederschläge und extreme Temperaturen auf der Versuchsfläche. Alles vermerkt sehr sorgfältig in Graphe und Tabellen. Außer dem Wetter konzentriert er sich auf die Messung des Grundwasserstandes im Brunnen, auf den Ozonstand in der Luft und beobachtet auch Sonnenflecken.

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Mendel beobachtet auch außergewöhnliche meteorologische Erscheinungen. Im Artikel „Wirbelsturm vom 13. Oktober 1870“ beschreibt er als der erste in der Welt das Vorkommen einer Trombe (Tornado), die im Oktober 1870 die Abtei und einen Teil von Brünn beschädigte.

Der letzte von Mendel ausgefüllte Messbericht kommt aus dem Juli 1883, als der kranke Mendel nicht mehr beobachten und messen kann. Am 6. Januar 1884 stirbt Mendel.

Mendel vermerkte seine meteorologischen Beobachtungen fünf Jahre und einen Monat. Auch in der Arbeit im Bereich der Meteorologie zeigen sich seine Sorgfältigkeit, präzise wissenschaftliche Arbeit und ausgezeichnete Naturkenntnisse.      

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